Deichverteidigungsübung 2004

Hamburg liegt an der Elbe. Dadurch sind Teile der Stadt und mit ihr die Bevölkerung in bestimmten Bereichen der besonderen Gefahr von Sturmfluten ausgesetzt. Betroffen sind die Bezirke Hamburg-Mitte, Bergedorf und Harburg.

Die Hamburger Stadtteile im Bereich der Elbe sind bis zu einem Wasserstand von 7,30 m über Normal Null durch Hochwasserschutzanlagen geschützt. Aber Technik allein reicht für den Schutz nicht aus.

Wenn es akut wird und eine schwere Sturmflut über Hamburg hereinbricht, können Schäden an den Hochwasserschutzanlagen (Deichen, Wänden, Toren, Schleusen etc.) durch äußere Einflüsse oder technisches Versagen nie ganz ausgeschlossen werden. Um für diese Fälle gerüstet zu sein, werden gut qualifizierte und motivierte Menschen benötigt, die sich dann für unsere Deichverteidigung einsetzen.

Eine gute Aus- und Fortbildung der Deichverteidigungskräfte des Technischen Hilfswerks, der Deichwacht, der Freiwilligen Feuerwehren, der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, der Bezirksämter Hamburg-Mitte, Bergedorf und Harburg sowie der Bundeswehr ist von großer Bedeutung für den Hamburger Katastrophenschutz.

Das Wissen und Können der Einsatzkräfte wird jährlich u. a. durch diese praktische Deichverteidigungsübung aufgefrischt und auch neu vermittelt. Dabei wird der Bau von Sandsackdämmen, Deichfußsicherungen und Quellkaden genauso geübt wie der Einsatz von Planrollern sowie das Setzen von Dammbalkenverschlüssen im Bereich der Innenstadt.

Aus dem Ortsverband Hamburg-Nord übte der 2. Technische Zug am Finkenrieker Hauptdeich bei Deichkilometer 16. Aufgabe war der Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane). Im Anschluss erfolgte eine Abnahme durch Beschäftigte des jeweils zuständigen Bezirksamtes und einen Vertreter der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Es gab keine Beanstandung und mit Lob wurde nicht gegeizt.

Am 5. November waren insgesamt über 550 Einsatzkräfte mobilisiert. Für die drei betroffenen Bezirke wurden zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Örtlichkeiten festgelegt, an denen die praktischen Übungen durchgeführt wurden.

Harburg

7 Stationen am Bostelbeker Hauptdeich Deichkilometer (Dkm) 8,6 bis 8,9

a) Einsatz eines Planenrollers (1 Planenroller mit Zubehör und 1 Palette Sandsäcke) und Bau einer Quellkade (8 Paletten Sandsäcke)
b) Bau einer Quellkade mit Vorflutsicherung (9 Paletten Sandsäcke, 1 Grabenrohr)
c) Bau einer Quellkade (8 Paletten Sandsäcke)
d) Bau eines Sandsackdammes, 10 m lang, 0,5 m hoch (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
e) Bau eines Sandsackdammes, 10 m lang, 0,5 m hoch (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
f) Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
g) Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)

Übende:
14 Deichwarte
▪ Führungsgruppe des Technischen Hilfswerkes (3 Personen)
▪ zwei Züge des Technischen Hilfswerkes (ca. 50 Personen)
▪ zwei Wehren der Freiwilligen Feuerwehren (ca. 40 Personen)
▪ ein Zug der Deichwacht (ca. 30 Personen)
▪ drei Wehren der Freiwilligen Feuerwehr Jork (ca. 40 Personen)

Wilhelmsburg

6 Stationen am Finkenrieker Hauptdeich Dkm 16,7 – 17,0

a) Einsatz eines Planenrollers (1 Planenroller mit Zubehör und 1 Palette Sandsäcke) und Bau einer Quellkade (8 Paletten Sandsäcke)
b) Bau einer Quellkade mit Vorflutsicherung (9 Paletten Sandsäcke, 1 Grabenrohr)
c) Bau eines Sandsackdammes, 10 m lang, 0,5 m hoch, (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
d) Bau eines Sandsackdammes, 10 m lang, 0,5 m hoch (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
e) Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
f) Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)

Übende:

▪ 12 Deichwarte
▪ Führungsgruppe des Technischen Hilfswerkes (3 Personen)
▪ zwei Züge des Technischen Hilfswerkes (ca. 50 Personen)
▪ zwei Züge Reservisten der Bundeswehr (ca. 60 Personen)
▪ eine Wehr der Freiwilligen Feuerwehren (ca. 20 Personen)
▪ ein Zug der Deichwacht (ca. 30 Personen)

Hamburg-Mitte

4 Stationen an drei Übungsstellen:

1. Veddel Nord Dkm 3,1 bis 3,2

a) Einsatz eines Planenrollers (1 Planenroller mit Zubehör und 1 Palette Sandsäcke) und Bau einer Quellkade (9 Paletten Sandsäcke)
b) Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)


2. Brooksbrücke Dkm 39,5 und Kornhausbrücke Dkm 39,0

a) Dammbalkenverschluss Brooksbrücke (19.00 Uhr bis 20:30 Uhr)
b) Kornhausbrücke, Einbau der Dammbalkenverschlüsse im Straßenbereich und Schließen eines Fußweges mit einem Sandsackdamm (3 Paletten Sandsäcke) 1,5 m breit,
0,8 m hoch (ab 20.30 Uhr)

3. Tor Große Elbstraße Dkm 42,7

Verschluss des Torbereiches (Fußweg) durch Bau eines Sandsackdammes 7 m lang, 0,5 m hoch (8 Paletten Sandsäcke)

Übende:

▪ 8 Deichwarte
▪ Führungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehren (3 Personen)
▪ zwei Wehren der Freiwilligen Feuerwehren (ca. 40 Personen)
▪ ein Zug des Technischen Hilfswerkes (ca. 25 Personen)
▪ eine Gruppe der Deichwacht (ca. 10 Personen)

Bergedorf

5 Stationen am Overwerder Hauptdeich Dkm 20,3 – 20,6

a) Einsatz eines Planenrollers (1 Planenroller mit Zubehör und 1 Palette Sandsäcke) und Bau einer Quellkade (8 Paletten Sandsäcke)
b) Bau einer Quellkade mit Vorflutsicherung (9 Paletten Sandsäcke, 1 Grabenrohr)
c) Bau eines Sandsackdammes, 10 m lang, 0,5 m hoch (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
d) Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)
e) Bau einer Deichfußsicherung, 10 m lang, 3 m breit (9 Paletten Sandsäcke, 1 Gitterplane)

Übende:

▪ 10 Deichwarte
▪ Führungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehren (3 Personen)
▪ zwei Züge des Technischen Hilfswerkes (ca. 50 Personen)
▪ drei Wehren der Freiwilligen Feuerwehren (ca. 55 Personen)

20 Fotos

zurück