Hilfsgütertransport nach Moldawien

Am 02.07.2006 startete ein Hilfsgütertransport nach Moldawien, dem ärmsten Land Europas. Die Organisation der Reise hatte die Initiative IceFlower, dort macht man schon seit 1992 Hilfsgütertransporte nach Osteuropa. Ziel war die Stadt Ungheni.
IceFlower sammelt Hilfsgüter - vornehmlich medizinisch-technische Geräte -, sortiert und verpackt diese und sorgt für den Versand. Die Transporte, die jüngst vom THW unterstützt werden, werden von IceFlower begleitet. So können vor Ort sowohl die Verteilung, als auch der Verbleib der Hilfsgüter des Vorjahres kontrolliert werden.

In diesem Jahr waren wir mit 2 Fahrzeugen unterwegs. Einer Zugmaschine mit einem ca. 12 Meter langen Auflieger, den uns der Länderverband geliehen hatte und dem MTW unseres Ortsverbandes. Die 7 Tonnen Fracht bestand aus medizinisch-technischen Hilfsgütern und Wichtelpaketen. Wichtelpakete sind Päckchen, die von Kindern in Deutschland mit kleinen Überraschungen gefüllt wurden und vor Ort in Waisenhäusern, Heimen für Straßenkindern und Kinderkrankenhäusern verteilt werden.

Sonntag, 02.07.2006

Um 6:00 Uhr fahren wird in Hamburg ab. Wir, dass sind in diesem Jahr Dr. Marie-Luise Verspohl (im Bericht Marlu genannt) die 1. Vorsitzende von IceFlower, Petra Köhler und Thomas Kröger vom HELIOS Agnes Karll Krankenhaus, welches die Röntgenanlage und die Treibstoffkosten für den Transport gespendet hat, die vier THW-Fahrer Klaus Griem, Erich Raabe und Walter Piechatzek aus dem Ortsverband Hamburg-Nord sowie Sven Eichstaedt aus dem Ortsverband Luckenwalde.
Nach 311 Kilometers sind wir auf dem Berliner Ring, als plötzlich der rechte vordere Reifen des MTWs mit einem lauten Knall platzt. Auf dem Standstreifen fahren wir langsam weiter zur nächsten Ausfahrt, die sich in Sichtweite befindet. Wir montieren das Reserverad. Da es Sonntag ist, haben wir keine Chance einen neuen Reifen für das Reserverad zu bekommen. Wir beschließen einen Reifen in Polen zu kaufen.
Kurz vor der Grenze zu Polen stößt Michael Rath zu uns. Er ist auch Mitglied bei IceFlower und möchte unsere Tour mit seinem privaten Geländewagen begleiten. Früher fuhr er Ferntransport durch ganz Europa und nun packte ihn das Fernweh wieder. Um 13 Uhr erreichen wir die Grenze zu Polen. Hier müssen wir eine Straßenbenutzungsgebühr für den LKW kaufen. Nach 30 Minuten fahren wir weiter. Um 21 Uhr erreichen wir Krakau. Hier haben wir ein Hotel reserviert, in dem wir übernachten wollen. Laut E-Mail-Kontakt, verfügt dieses Hotel über einen bewachten Parkplatz. Vor Ort stellen wir fest, dass dies nicht so ist. Nach einer kurzen Diskussion beschließen wir da zu bleiben und stellen den LKW ganz dicht an eine Wand, um so möglichst wenig Angriffsfläche für einen eventuellen Diebstahl der Ladung zu bieten. Wir essen gemeinsam zu Abend und gehen zu Bett.

11 Fotos vom Sonntag.

Montag, 03.07.2006

Um 8:00 Uhr fahren die THW-Fahrer gemeinsam los, um einen Reifen für das Reserverad des MTW zu besorgen. Die ersten beiden „Händler“ haben diese Reifengröße nicht, beim dritten werden wir fündig. Wir holen den Rest des Teams vom Hotel ab und wir fahren weiter in Richtung Süden. Um 14 Uhr erreichen wir die Grenze zur Slowakischen Republik. Die Beamten an der Grenze sind sehr nett. Nach dem Kauf einer Straßenbenutzungsvignette fahren wir weiter. Die Strecke führt uns durch eine wunderschöne Landschaft. Links vor uns ragt die Hohe Tatra empor, davor ein großer See. In der Stadt Poprad machen wir einen Tankstop und nutzen die Pause für ein kleines Eisessen vor der wunderbaren Kulisse.

27 Fotos von der Fahrt durch Polen und die Slowakische Republik.

Gegen 20 Uhr passierten wir die Grenze zu Ungarn, auch ohne Probleme. Es wird dunkel, wir beschließen rechtzeitig eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Etwa 10 Kilometer hinter der Grenze vor der Stadt Miskolc finden wir ein kleines Idyllisches Holzhaus, die Pension „Venus Etterem Panzio“. Die Zimmer sind klein und gemütlich. Für 20 Euro pro Doppelzimmer mit Frühstück absolut in Ordnung. Wir belegen die Zimmer und wollen noch etwas Essen. Eine nette junge Dame namens Resi kann gut deutsch und hilft. In Ungarn wollen wir natürlich Gulasch essen. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausstellt.

9 Fotos vom Gasthaus in Ungarn.

Dienstag, 04.07.2006

Um 7 Uhr fahren wir weiter, vorbei an kleinen Weinbergen und durch kleine Ortschaften.

15 Fotos von der Fahrt durch Ungarn.

Um 11:20 Uhr erreichen wir die Grenze zu Rumänien. Die ungarische Seite ist schnell überquert, die rumänische auch. Mit der Ladung gibt es keine Probleme, wir müssen jedoch eine Straßenbenutzungsvignetten bei der „Administratia nationala a Drumurilor Bucuresti Directia Regionala drumuri poduri cluj agentia de controls i incasare petea“, also einem Kontrollpunkt des nationalen Transportministeriums, erwerben.
Hinter einem kleinen Durchreichfenster sitzt eine Dame, die eine Durchfahrtsgenehmigung für den LKW sehen möchte, die wir aber nicht haben. Davon haben wir trotz intensivster Vorbereitungen incl. Informationen über das Auswärtige Amt im Internet nichts gewusst. Wir fragen, ob wir diese Genehmigung hier kaufen können. Das wird verneint mit dem Hinweis, dass diese Genehmigung von einer deutschen Behörde in Deutschland ausgestellt wird. Welche Behörde das genau ist, kann uns niemand sagen. Die Dame erweist sich trotz unserer Verzweiflung als hartnäckig, bietet uns aber als Alternative an: ein Anruf von ihrem „Minister für Transport“ mit Erlaubnis zur Weiterfahrt würde ihr genügen.
Nach ein paar Telefonaten, wissen wir, dass die Regierung der Oberpfalz in Regensburg diese Durchfahrtsgenehmigungen für Rumänien ausstellt.
Wir telefonieren mit der Deutschen Botschaft in Bukarest. Die offizielle Telefonnummer ist mit einem Anrufbeantworter besetzt. Die Notrufnummer ist nicht erreichbar. Es dauert 2 Stunden bis ein persönlicher Kontakt zustande kommt. Die Aussage der Deutschen Botschaft ist ganz klar: wir helfen nicht. Wir sind von der Deutschen Botschaft enttäuscht und telefonieren mit IceFlower in Hamburg. IceFlower Hamburg organisiert diese Genehmigung, sie wird ausnahmsweise am Folgetag von Regensburg nach Hamburg (IceFlower) gefaxt, denn sonst wird sie nur auf dem Postwege innerhalb Deutschlands verschickt.

Wir telefonieren mit Lina Rogovschi, unserer Kontaktperson und Organisatorin im Rathaus von Ungheni. Vitalie Vrabie, ehemaliger Bürgermeister von Ungheni und nun Minister für öffentliche Verwaltung in der Hauptstadt Chisinau, sagt zu, uns zu helfen. Wir sind guter Hoffnung, dass wir am nächsten Tag weiterfahren können. Wir setzen uns in eine Bar hinter der Kontrollstation. Hier gibt es zwar Getränke, aber kein Essen. Wir essen noch was wir aus Deutschland mitgenommen haben: Brot, Wurst, Möhrchen und Kuchen. Unsere Tischgäste sind viele Mücken und bettelnde Straßenkinder. Die Toilette findet anfangs große Ablehnung, wird dann aber doch zwangsweise genutzt. Irgendwie muss sie auch gut sein, denn 1000 Fliegen können sich nicht irren.

5 Fotos von der Grenze Petea.

Mittwoch, 05.07.2006

Nachdem das Fax aus Regensburg in Hamburg ankommt, wird es sofort nach Petea in den Kontrollpunkt weitergefaxt. Um 10 Uhr kommt das Fax in Petea an. Das Endlos-Faxpapier hat eine Länge von ca. 2 Metern. Es sind 6 Genehmigungen. Die Dame vom Vorabend hat sich auf ein Fax eingelassen. In der Nacht hat ein Schichtwechsel stattgefunden. Nun sitz da eine andere querschlanke Dame, wesentlich aggressiver als diejenige vom Vortag, und sagt: „Nix Fax, Original!“
Das Original wird von Regensburg nach Hamburg geschickt und wäre am Dienstag in Hamburg. Die normale Post benötigt von Hamburg nach Rumänien etwa eine Woche. So lange können wir nicht warten, wir haben nur zwei Wochen Urlaub. Wir prüfen andere Wege. UPS und andere Dienste liefern zwar bis 8 Uhr am Folgetag, aber nur innerhalb der EU. EU ist das Stichwort, denn Rumänien ist erst ab 2007 in der EU. Vor der Kontrollstation steht ein großes Schild, auf dem draufsteht, dass diese Kontrollstation von der EU finanziert worden ist. Wir verstehen die Welt nicht mehr.
Wir telefonieren mit dem Rathaus in Ungheni. Minister Vrabie hatte uns am Dienstag zugesagt uns zu helfen. Lina sagt, dass er nun den ganzen Tag in Besprechungen sitzt. Am Abend ruft er an und entschuldigt sich vielmals. Er hatte den Rumänischen Botschafter in Moldawien gebeten, sich um uns zu kümmern, aber der hatte scheinbar noch keine Zeit dafür. Die Stimmung ist gesunken. Wir können nicht verstehen, warum wir wegen einem blöden Stück Papier aufgehalten werden. Wir können den Sinn dieser Durchfahrtsgenehmigung nicht verstehen. Diese Genehmigung wird in Deutschland ausgestellt und ist für uns kostenlos. Hätten wir diese Durchfahrtsgenehmigung an der Grenze kaufen müssen, würden wir wenigstens eine Logik darin sehen. Warum Rumänien sich so stur stellt und uns nicht helfen will, können wir auch nicht verstehen. Herr Behling, Geschäftsführer der THW-Geschäftstelle Hamburg, organisiert einen Lufttransport der Genehmigung von Hamburg nach Budapest. Die Fluggesellschaften waren zwar nicht kooperative, es konnte jedoch eine Spedition gefunden werden. Wenn die Genehmigung am Donnerstag in Hamburg eintrifft, will er sie zum Flughafen bringen und sie wäre um ca. 1 Uhr am Freitag am Flughafen in Budapest. Dort müssten wir sie nur noch abholen.

17 Fotos vom Mittwoch.

Donnerstag, 06.07.2006

Es folgen wieder Telefonate mit Moldawien. Die Hoffnung, dass Moldawien etwas beim rumänischen Transportminister erreichen konnte, schwindet von Minute zu Minute. Wir sitzen wieder den ganzen Tag in der Bar hinter der Kontrollstation, trinken Kaffee und Cola und essen, was wir noch haben. Trockenes Brot und Wurst.
Es ist sehr warm und schwül. Die Stimmung ist noch ein wenig gesunken.
Der Brief aus Regensburg ist inzwischen in Hamburg angekommen. Herr Behling holt ihn bei IceFlower ab und bringt ihn zum Flughafen. Bis 17 Uhr muss er am Flughafen abgegeben werden, damit er rechtzeitig um Mitternacht in Budapest ist. Michael und Thomas wollen wieder zurück nach Ungarn fahren, um die Sendung am Flughafen in Budapest abzuholen. Gegen 16:30 Uhr teilt uns ein Mitarbeiter des Kontrollpunktes mit, dass da ein Fax kommen soll. Wir sind uns nicht sicher, was er genau meint. Über ein Telefonat mit einem Übersetzer erfahren wir, dass ein Fax vom Rumänischen Transportminister kommen soll, das uns die Weiterfahrt erlaubt. Um 16:30 Uhr kommt das Fax. Wir rufen sofort Herrn Behling in Hamburg an, er ist bereits am Flughafen und dabei, das Formular für den Transport des Briefes auszufüllen. In letzter Minute können wir die Aktion stoppen.
Wir erhalten unsere Straßenbenutzungsvignetten. Nach 54 Stunden in Petea und mindestens 500 Euro Telefonkosten dürfen wir endlich weiterfahren. Doch es ist zu spät. Eine Nachtfahrt durch Rumänien ist aufgrund mangelnder Fahrbahnmarkierungen und unbeleuchtet fahrender Fahrzeuge zu gefährlich.

10 Fotos vom Donnerstag.

Wir beschließen in der nächsten Stadt Satu Mare zu übernachten.

Freitag, 07.07.2006

Um 5 Uhr brechen wir zu unserer letzten Etappe auf. Um 12 Uhr erreichen wir die Karpaten. Über kurvenreiche Serpentinen fahren wir viele Berghänge hinauf und hinab. Der Verkehr stockt aufgrund vieler kleiner Baustellen über die gesamte Strecke verteilt. Die Landschaft ist großartig, Berge und Täler mit vielen kleinen Dörfern. Es regnet kurz. Die letzte Stadt vor der Grenze ist Iasi. Laut Marlus Reiseführer ist Satu Mare die hässlichste Stadt Rumäniens. Iasi ist mindestens genauso hässlich. Sozialistische Einheitsbetonblöcke, bei denen einer dem anderen gleicht. Bei der Einfahrt in die Stadt sehen wir ein Umleitungsschild für LKW zur Grenze. Wir folgen dem Schild. Es folgen ein paar Kreuzungen, bei denen keine Folgeschilder zu sehen sind. Plötzlich kommt ein Kreisverkehr. Hier wissen wir nun nicht mehr weiter und fragen an einer Tankstelle. Das man 20 km von der Grenze zu Moldawien lebt, wissen die Mitarbeiter der Tankstelle scheinbar nicht. Sie können oder wollen uns nicht helfen. Ein netter älterer Herr will uns helfen und mit seinem Wagen vorfahren. Wir fahren genau 20 Meter, als er plötzlich mitten im Kreisverkehr anhält und für seine weiteren Dienste 20 Euro haben möchte. Wir lehnen dankend ab und versuchen es selbst. An einer anderen Tankstelle hilft uns ein junger Mann, er trägt ein Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und zeichnet den Weg auf einem Blatt Papier auf. Wir folgen der Wegbeschreibung und nach ein paar Kreuzungen sehen wir wieder ein kleines verdrecktes LKW-Schild mit einer Richtungsanzeige. Nun fahren wir weiter gemäß der Skizze auf unserem Papier. Es folgen wieder Kreuzungen ohne Schilder. Wir halten uns an unsere Skizze und sind nach ein paar Minuten aus der Stadt raus und auf dem richtigen Weg zur Grenze Sculeni.

62 Fotos von der Fahrt durch Rumänien.

Um 22 Uhr erreichen wir die Grenze Sculeni. Auf der rumänischen Seite scheint es so, als hätte man bereits auf uns gewartet. Bei unserer Ankunft herrscht ungewohnte Hektik. Man ist sehr bemüht, uns schnell abzufertigen. Wir dürfen nach ein paar Minuten weiterfahren. Den Grenzfluss Pruth überqueren wir auf einer schmalen Brücke. Auf der moldawischen Seite erwartet man uns schon. Die Uniformen der Grenzbeamten sind hier sowjetisch geprägt, große Dienstmützen und Schulterklappen mit viel Gold. Erich steigt aus dem LKW aus und will um das Fahrzeug herumgehen. Dabei stürzt er in eine ca. 1,80 Meter tiefe Grube, über der der LKW zum stehen kam. Sie dient den Grenzbeamten zur Kontrolle des Unterbodens. Leider ist sie nicht markiert und Erich hat sie bei der Dunkelheit nicht gesehen. Sein linkes Schienbein blutet wie Sau und er hat eine Prellung an der rechten Achsel. Doktor Marlu und Schwester Petra versorgen Erich sofort und umsorgen ihn von nun an während der gesamten Reise.
An der Grenze empfangen uns der Bürgermeister Ilie Ciocanu, Stadtratsekretär Petru Langa und Lina Rogovschi, unsere Ansprechpartnerin bei der Vorbereitung und im Rathaus für die Auslandsbeziehungen zuständig. Zollchef Mihai Cozari lädt uns ins Grenzrestaurant zum Essen ein.

5 Fotos vom Empfang an der Grenze in Moldawien.

Anschließend fahren wir vom Grenzübergang Sculeni ins ca. 25 km entfernte Ungheni. Es ist bereits dunkel. Wir parken den LKW direkt vor dem Rathaus. Ein Polizist hat die ehrenvolle Aufgabe, ihn zu bewachen. Mit dem MTW werden wir ins Gästehaus der Stadt gebracht. Es scheint ein Bau aus der Prunkzeit der Sowjetunion zu sein, und der Zustand lässt uns vermuten, dass seitdem auch keine Renovierungen stattgefunden haben. Wir finden es hier super. Das Plätschern des Wassers aus den undichten Leitungen nehmen wir nach ein paar Stunden nicht mehr wahr. Allerdings muss jeden Tag ein Tankwagen kommen und den hauseigenen Wasserturm befüllen.

40 Fotos vom Gästehaus der Stadt Ungheni.

Samstag, 08.07.2006

Nach dem Frühstück werden wir gegen 10 Uhr von Lina abgeholt. Nach einer Begrüßung im Rathaus mit Vorstellung des weiteren Ablaufes, fahren wir in die Teppichfabrik „Covoare-Ungheni“. Hier zeigt man uns stolz die Produkte und die deutschen Maschinen.

17 Fotos vom Empfang im Rathaus und Besichtigung der Teppichfabrik.

Dann erfolgt auf Wunsch der THW-Fahrer die Besichtigung der örtlichen Feuerwehrwache. Die Fahrzeuge aus den 1960er Jahren sind der ganze Stolz der hauptamtlichen Feuerwehrmänner.

25 Fotos vom Besuch der Feuerwache.

Nach einem Mittagessen erfolgt um 15 Uhr die offizielle Übergabe der humanitären Hilfsgüter. Vor dem Rathaus haben sich viele Menschen eingefunden. Auch das nationale Fernsehen hat ein Team geschickt. Nach einer Begrüßung, bei der nach Landessitte ein Brot überreicht wurde, werden ein paar Reden gehalten. Im Anschluss öffnet eine Zollbeamtin die Plombe des Aufliegers.

20 Fotos von der offiziellen Übergabe.

Wir fahren alle gemeinsam zum Zollhof. Hier soll der LKW entladen werden. Wir haben dem Bürgermeister gesagt, dass wir für die schwere Röntgenanlage einen Gabelstapler brauchen. Der sagte, dass er einen Gabelstapler nicht hat, aber Soldaten und zehn Soldaten wären ein Gabelstapler.
Und diese zehn Soldaten entladen nun den gesamten LKW.

27 Fotos von der Entladung des LKWs.

Sonntag, 09.07.2006

Wir fahren ins ca. 50 km entfernte Kloster Hîncu. Die Gebäude wirken sehr neu und gepflegt. Eine Nonne erzählt uns die Geschichte des Klosters. Das Kloster Hîncu wurde von Mihalcea Hîncu errichtet nachdem er mit seiner Tochter Paraschiva den Tataren entkommen war. Auf der Flucht hatte er geschworen, ein Kloster zu errichten, wenn sie entkommen würden. An jener Stelle, an der die Flucht gelungen ist, steht nun das Kloster. Im Jahre 1678 waren seine Mauern noch aus Holz, erst 1835 wurde ein Sommerhaus aus Stein gemauert.

Im Zeitraum von 1956 bis 1990 wurde das Kloster von der Sowjetunion geschlossen, und das Gelände als Erholungsanstalt des Gesundheitsministeriums genutzt. 1990 beantragten die Anwohner der benachbarten Orte die Wiedereröffnung des Klosters. Das Kloster wurde wiedereröffnet und in kürzester Zeit zu einer der am besten restaurierten und von Touristen besuchten klösterlichen Einrichtungen. Es entstand ein Wintergebäude, eine große Kirche befindet sich im Bau.

In der näheren Umgebung des Klosters befinden sich mehrere Quellen natürlichen Mineralwassers.

Zum Abschluss werden wir in den Gästesaal geladen. Eine besondere Ehre, denn die normalen Tagesgäste haben hier keinen Zutritt. Ein sehr imposanter Saal mit einem großen ovalen Tisch und Stühlen, die eher an einen kleinen Thron erinnern. Hier dürfen wir auch den Wein probieren, der vom Kloster selbst angebaut wird.

68 Fotos vom Kloster.

Auf der Rückfahrt nach Ungheni machen wir eine Pause bei Sergej, dem Chef der örtlichen Handelskammer. Ein sehr geselliger Mann, der sich sehr natürlich gibt und durch sein permanentes Lächeln und seine blitzenden Goldzähne sehr sympathisch wirkt. Sein Sommerhaus hat den Still eines guten deutschen Kleingartenhauses. Mit Plumpsklo im Garten und der Natur vor der Tür. Er trägt nur eine kurze Hose und meint, wir können gerne unsere Hemden und T-Shirts ausziehen. Bürgermeister Ilie hat sein Hemd bereits beim Betreten des Gartens abgelegt. Sergej erzählt, dass schon viele wichtige Präsidenten und Minister Gäste in seinem Garten waren. Dann werden örtliche Spezialitäten gereicht, Weinblätter mit Fleich-Reis-Füllung, mit Käse gefüllte Teigtaschen, selbst gemachter Wein, riesige Fleischspieße und natürlich Cognac der Marke „Ungheni“, den wir bei allen Essen immer wieder sehen. Hier bei Sergej ist die Welt noch in Ordnung und wenn er morgens aus seinem Fenster die Sonne über den Bergen aufgehen sieht, ist er der glücklichste Mensch der Welt, sagt er. Dann schauen wir bei Sergej noch die Nachrichten im Fernsehen, da heute der Beitrag über uns gesendet wird.

46 Fotos vom Besuch bei Sergej.

Montag, 10.07.2006

Heute sollen die Hilfsgüter an die Institutionen verteilt werden. Wir fahren zum Zollhof, wo schon die Soldaten warten (10 Soldaten = 1 Gabelstapler). Es erfolgt nun die Beladung von LKWs für das Kinderheim und das Bezirkskrankenhaus.

20 Fotos vom Beladen der LKWs.

Wir fahren zum Zentrum der Gemeinschaftsarbeit für Kinder „Haus für alle“, einem Kinderheim. Die größte Freude sehen wir bei einem kleinen gehbehinderten Jungen. Durch den mitgebrachten Kinderrollstuhl hat er endlich die Möglichkeit mit den anderen Kindern auch draußen zu spielen. Es erfolgt die Verteilung der Wichtelpackete. Die Wichtelpakete wurden von Kindern in Deutschland mit kleinen Überraschungen wie Spielzeug, Süßigkeiten und Kleidung gefüllt. Die Freude der Kleinen ist riesengroß.

61 Fotos vom Kinderheim.

Wir fahren zum Kindergarten Nummer 11 um dort die restlichen Wichtelpackete zu verteilen.

Anschließend besichtigen Marlu und Petra das Bezirkskrankenhaus und das Zentrum der Familydoctors (Praxisgemeinschaft) um zu sehen, wohin die mitgebrachten Geräte kommen und was noch benötigt wird.

15 Fotos vom Bezirkskrankenhaus.

Dienstag, 11.07.2006

Um 11 Uhr haben wir einen Termin bei Vitalie Vrabie, dem Minister für öffentliche Verwaltung in der Hauptstadt Chisinau. Er war zuvor Bürgermeister von Ungheni und bei der Vorbereitung des Hilfstransports der Ansprechpartner.

9 Fotos vom Besuch bei Minister Vrabie.

Im Anschluss erfolgt eine Stadtbesichtigung mit Herrn Ulrich Wissmann. Herr Wissmann ist in der Industrie und Handelskammer in Chisinau tätig.
Nach einem gemeinsamen Abendessen und einem kurzen Einkaufsbummel fahren wir wieder zurück nach Ungehni.

48 Fotos aus Chisinau.

Mittwoch, 12.07.2006

Für ein geplantes Treffen beim Deutschen Botschafter in Chisinau reicht die Zeit nicht mehr aus, wir müssen spätestens am Freitag Abend in Hamburg sein. Wir fahren sehr früh in Richtung Grenze. Nach Erledigung der Formalitäten und einer herzlichen Verabschiedung durch Zollchef Mihai verlassen wir Moldawien.

15 Fotos vom Abschied aus Moldawien.

Unsere Fahrt führt uns nun südlich durch Rumänien in Richtung Arad, da wir auf der Hinfahrt durch die Karpaten an vielen kleinen Baustellen nur langsam vorankamen.
In Hermannstadt (Sibiu) finden wir den Gasthof Clara. Die Chefin spricht deutsch, wir übernachten hier.

21 Fotos von der Fahrt durch Rumänien und dem Gasthof Clara.

Donnerstag, 13.07.2006

Gegen Mittag überqueren wir die Grenze zu Ungarn. Am Abend erreichen wir die Slowakische Republik und zwei Stunden später die Tschechische Republik. In der nächsten Stadt Brno übernachten wir.

13 Fotos

Freitag, 14.07.2006

Wir brechen um 9 Uhr auf. Am späten Nachmittag erreichen wird die Grenze zu Deutschland. Um 22 Uhr kommen wir wieder in Hamburg an.

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Reifenwechsel
Radwechsel.

An der polnischen Grenze.
An der Deutsch-Polnischen Grenze.

Defekter Reifen, in Polen kaufen wir einen neuen.
Der geplatzte Reifen.

Hohe Tatra.
Die Hohe Tatra.

Erich vor der Pension „Venus Etterem Panzio“ in Ungarn.
Erich vor der Pension in Ungarn.

Vor dem Kontrollpunkt des nationalen Transportministeriums an der rumänischen Grenze Petea.
Warten an der Grenze in Rumänien.

Vor dem Kontrollpunkt des nationalen Transportministeriums an der rumänischen Grenze Petea.
Warten, warten, warten,... die Fahrzeuge wurden in sichtweite vor den Kontrollpunkt geparkt.

Vor dem Kontrollpunkt des nationalen Transportministeriums an der rumänischen Grenze Petea.
Warten, warten, warten,..

Vor dem Kontrollpunkt des nationalen Transportministeriums an der rumänischen Grenze Petea. Das Fax ist da.
Das Fax kommt, aber es wird plötzlich kein Fax akzeptiert..

Vor dem Kontrollpunkt des nationalen Transportministeriums an der rumänischen Grenze Petea.
Der kundenfreundliche Schalter an der Grenzstation.

Vor dem Kontrollpunkt des nationalen Transportministeriums an der rumänischen Grenze Petea. Das Fax des Transportministeriums ist da, wir dürfen weiterfahren.
Das Fax des Rumänischen Transportministers erlaubt uns die Weiterfahrt.

Fahrt durch die Karpaten.
Fahrt durch die Karpaten.

Pause in den Karpaten.
Pause in den Karpaten.

Empfang an der moldavischen Grenze Sculeni.
Empfang an der Grenze Sculeni.

Im Gästehaus der Stadt Ungheni.
Das Gästehaus in Ungheni.

Empfang im Rathaus.
Empfang beim Bürgermeister von Ungheni.

Besichtigung der örtlichen Feuerwehrwache.
Die Feuerwehr.

Besichtigung der örtlichen Feuerwehrwache.
Die THW-Fahrer und der Feuerwehrmann.

Offizielle Übergabe der humanitären Hilfsgüter vor dem Rathaus.
Übergabe vor dem Rathaus.

Entladung der Hilfsgüter.
Entladen der Hilfsgüter (10 Soldaten = 1 Gabelstapler).

Kloster Hîncu.
Kloster Hîncu.

Kloster Hîncu.
Kloster Hîncu.

Kloster Hîncu.
Kloster Hîncu.

Im Gästesaal des Klosters Hîncu.
Im Gästesaal des Klosters.

Bei Sergej.
Im Garten von Sergej.

Sergej
Sergej mit Fleischspieß.

Verteilung der Wichtelpackete im Kinderheim.
Im Kinderheim „Haus für alle“.

Im Kinderheim.
Die Freude der Kinder war riesengroß.

Im Kinderheim.
Sven mit Wichtelpaketen.

Im Kinderheim.
Noch mehr Kinder im Kinderheim.

Im Kinderheim.
Ein gehbehinderter Jungen. Durch den mitgebrachten Kinderrollstuhl hat er endlich die Möglichkeit mit den anderen Kindern auch draußen zu spielen.

Im Kinderheim.
Gemeinsames Spiel .

Bei Vitalie Vrabie, dem Minister für öffentliche Verwaltung in der Hauptstadt Chisinau.
Bei Minister Vitalie Vrabie.

Abschied vom Zollchef an der Grenze Sculeni.
Nach Erledigung der Formalitäten und einer herzlichen Verabschiedung durch Zollchef Mihai verlassen wir Moldawien.