Die Deichfußsicherung

Bei weichen und durchnässten Boden mit Sickerwasseraustritt

Wenn bei einer Sturmflut oder bei Hochwasser auf den Außendeich das Wasser mit großem Druck auf den Deichkörper einwirkt, kann es zu Durchsickerungen kommen. Grund für diese Durchsickerungen können z.B. Unregelmäßigkeiten im Deichbau oder auch Wühlmausbefall sein. Starke Regenfälle können das Aufweichen der Binnendeichböschung noch verstärken. Der Deich wird immer instabiler. Die Folge einer derartigen Aufweichung des Deiches kann dann ein Böschungsbruch sein.
Um den Deich zu Sichern, wird der gesamte Bereich der verstärkten Durchsickerung zunächst mit einer wasserdurchlässigen Gitterplane abgedeckt. Danach wird auf den Deichfuß eine Gegenlast mit Sandsäcken aufgelegt. Die Sandsäcke werden beginnend von unten die Böschung hinaufgelegt. Die untere Hälfte der Schadenstelle muss stärker belastet werden als die obere. Im oberen Bereich der Durchsickerung darf die Böschung weder durch Sandsäcke beschwert noch durch andere Kräfte belastet werden.
Der bereits durch die Durchweichung vorgeschädigte Deich darf auf keinen Fall unnötig begangen werden. Die vorhandene Grasnarbe darf nicht weiter beschädigt werden. ( Während des Hochwassereinsatzes in Haselünne sind Anwohner dabei beobachtet worden wie sie auf der Suche nach Maulwürfen den Deich mit einem Spaten aufgruben. Kein Witz! )
Bei besonders kritischen Lagen ist der Einsatz einer Deichleiter von Vorteil. Mit Bau- und Stellagebrettern kann man behelfsmäßige Wege bauen um die Sandsäcke an die Schadenstelle zu bekommen ohne die Grasnarbe weiter zu belasten. Ist der Deich besonders schwammig kann auch die Anlieferung der Sandsäcke mit dem Hubschrauber Gefahren in sich bergen. Durch den vom Rotor erzeugten Luftdruck kann es zu einer Deichabsenkung im Schadensbereich kommen.



Beim Packen der ersten Sandsacklage ist darauf zu achten, daß jeweils zwischen zwei senkrechten Sackreihen eine Fuge zum Abfließen des Sickerwassers von oben bis unten durchgehend verbleibt. Die Fuge sollte maximal 2-3 cm breit sein. Die Drainierungsfugen können sowohl quer als auch längs zum Deich angelegt werden. Die zweite Sandsacklage über dieser Fuge ist quer zu verlegen. Die Anzahl der Sacklagen richtet sich nach der Stärke der Durchsickerung und der Instabilität des Deichbodens.
Diese Kombination aus wasserdurchlässiger Plane, Drainage und Sandsack bewirkt daß das Deichbaumaterial im Deich bleibt, das Wasser aber abfließen kann. Ist der Deich besonders schwammig kann auch die Anlieferung von Sandsackmaterial mit dem Hubschrauber



 

Berechnungsgrundlagen

Materialbedarf pro Quadratmeter bei zwei Sandsacklagen  16 Sandsäcke
Materialbedarf pro Gitterplane (60,5m2) bei zwei Sandsacklagen 980 Sandsäcke entspr.14 Paletten (ca 21 Tonnen)

 

Quelle: www.thw-deich.de

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