Länderjugendlager „Küste" in Neuendorf/Wulkenzin bei Neubrandenburg

Vom 2. bis 5. Juni 2017 fand auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale Neuendorf in Wulkenzin bei Neubrandenburg das Länderjugendlager der THW-Jugend Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein statt. Kurz gesagt: „Länderjugendlager LV Küste“.
Auch in diesem Jahr haben sich wieder über 750 Jugendliche und deren Betreuer aus den THW-Jugendgruppen unseres Landesverbandes für dieses tolle Zeltlager angemeldet. Auch wir waren dabei.

Am Anreisetag hatten unsere Junghelfer noch Schule. Um nicht erst spät abends anzukommen und die Zelte im Dunkeln aufbauen zu müssen, beschlossen wir in drei Gruppen anzureisen. Abfahrt war jeweils um 14:00, 15:00 und 18:30 Uhr. Die erste und zweite Gruppe erreichte gleichzeitig das Lagergelände um 19 Uhr. Nach dem Aufbau der Zelte wurde zu Abend gegessen, das Gelände erkundet und dann war der Tag auch schon zu Ende.

Am Samstag fand nach dem Frühstück die Lagereröffnung statt. Gemeinsam mit dem Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier und dem THW-Landesbeauftragten Dierk Hansen, eröffneten die drei Landesjugendleiter Marcel Quaas (MV), Dominique Bartus (HH) und Michael Hye (SH), nicht nur das Landesjugendlager sondern weihten auch das wohl bekannteste und spektakulärste Fahrzeug des THW-Landesverbandes ein. Die neue Riesenrutsche kam zum ersten Mal zum Einsatz. Baugleich wie ihre Vorgängerin, auch optisch einem Gerätekraftwagen nachempfunden, tritt sie nach fast 10 Jahren Dauereinsatz der alten Rutsche bei THW-Veranstaltungen im Landesverband HH, MV, SH aber auch bundesweit die Nachfolge an.

Bei einem gemeinsamen Rundgang des Ministers mit dem Landesbeauftragten und den Gästen der Eröffnung konnten diese sich davon überzeugen, wie viel Spaß und Freude für die Junghelferinnen und Junghelfer aus den drei Bundesländern diese traditionelle Pfingstlager bereitet.

„Das Technische Hilfswerk mit seinen vielen ehrenamtlichen Mitgliedern ist unser Trumpf, wenn die Natur - oder auch die Technik - verrückt spielt.
Und ich wünsche mir, dass ihr in ein paar Jahren zu diesem starken Team dazugehört. Dabei finde ich es großartig, dass auch die jüngsten schon mitmachen. Wenn Sechsjährige zwischen den Jugendlichen umherlaufen und die Großen auf die Kleinen aufpassen, dann wird es nicht nur familiär, dann zeigt sich auch die echte Kameradschaft. Ihr steht füreinander ein, ihr helft euch gegenseitig, ihr respektiert euch. Das sind Werte, die unserer Gesellschaft gut zu Gesicht stehen. Eure Eltern und Angehörigen können stolz auf euch sein.“ betonte Innenminister Caffier in der Eröffnungsansprache.

Nach der Lagereröffnung spielten einige unsere Junghelfer auf dem Lagergelände Fußball oder tauschten sich mit anderen Jugendgruppen aus. Dann fuhren alle zum Strandbad Broda nach Neubrandenburg. Einige trauten sich in das kühle Wasser des Tollensesees, die anderen erkundeten lieber den Spielplatz am Strand.

Nachdem der Tag bei strahlendem Sonnenschein und wohligen Temperaturen begonnen hatte, zogen langsam Regenwolken auf und es wurde kühler. Nach dem Strandbad wurde nun die Innenstadt von Neubrandenburg erkundet. Pünktlich zum Abendessen waren alle wieder im Lager.

Am Pfingstsonntag regnete es. Nach dem Frühstück wollten wir eigentlich nach Malchow zur Sommerrodelbahn und Affenwald fahren. Es kamen Zweifel auf, ob das bei Regen sinnvoll wäre. Von einer anderen Gruppe hatten wir gehört, dass die Sommerrodelbahn, die sie besucht hatten, bei Regen geschlossen wurde. Außerdem hatte sich eine Mitfahrgelegenheit im Bus des Landesverbandes zum Erlebnisbad nach Stralsund ergeben. Ein Anruf bei der Sommerrodelbahn in Malchow ergab, dass diese auch bei Regen geöffnet sei und sich auch ein Besuch des Affenwaldes lohnen würde. Unsere Junghelfer hatten also die Wahl und so beschlossen 13 Junghelfer nach Malchow zu fahren, die übrigen acht fuhren lieber nach Stralsund in das Erlebnisbad.

Die Gruppe Malchow ging zunächst in den Affenwald. In einem speziellen, 1,8 Hektar großen, Freigehege für Berberaffen können die Besucher eine Affengroßfamilie live erleben, dem Spiel der Neugeborenen zuschauen und die behütenden Gebärden der Affenmütter beobachten. Wir hatten hier direkten Kontakt zu diesem sympatisch-frechen Affenvölkchen und interessante und lustige Begegnungen.

Im Anschluss ging es auf die Sommerrodelbahn. Auf einer Gesamtlänge von 800 Metern mit vielen Kurven ging es rasant in Einzel- oder Doppelfahrten im Rodel hinunter. Der Schlepplift überwand den Höhenunterschied von 30 Metern, so dass hier niemand so schnell vom Bergsteigen müde wurde.

Da bis zum Abendessen noch eine Stunde Zeit zur Verfügung stand, wurde auf der Rückfahrt ein Zwischenstopp am Wisentreservat auf dem Damerower Werder eingelegt. Nachdem unsere Junghelfer ihren Spieltrieb auf dem Spielplatz am Eingangsbereich befriedigt hatten, ging es zu dem Wisentgehegen. Seit 1957 sind auf der Halbinsel im Kölpinsee bei Damerow Wisente zu Hause. Wisente sind Europas größte und schwerste Landsäugetiere. Das Gehege wurde aufgebaut, um eine Genreserve für die damals vom Aussterben bedrohten Tiere zu erhalten. Seitdem konnten sich die Bestände wieder erholen. In Damerow sind drei Herden zu Hause. Etwa 10 Jungtiere erblicken hier jährlich das Licht der Welt.

Um 18 Uhr trafen sich wieder alle zum Abendessen im Lager. Am späten Abend zog es einige zum Pfingstfest im Kulturpark Neubrandenburg. Neben einem Rummel und einem bunten Programm wurde auf einer Bühne eine Lichterloh-Show und später ein Feuerwerk geboten.

Am Pfingstmontag hieß es dann nur noch Rückbau, Verlasten und Heimfahrt. Das frühe Aufstehen war nicht jedermanns Sache aber gemeinsam bauten wir unserer Zelte ab und packten alles wieder in unsere Fahrzeuge. Selbst das Wetter spielte mit und die Sonne strahlte wieder bei wohligen Temperaturen.
Alle Jugendlichen waren zufrieden, etwas müde und erschöpft und schon jetzt voller Vorfreude auf das nächste Länderjugendlager in Schleswig-Holstein.

Fotos

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Lagereröffnung.
Lagereröffnung.

Eröffnungsansprache des Innenministers des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier.
Eröffnungsansprache des Innenministers des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier.

Im Strandbad Broda.
Im Strandbad Broda.

Stadtbesichtigung in Neubrandenburg.
Stadtbesichtigung in Neubrandenburg.

Im Affenwald.
Im Affenwald.

Auf der Sommerrodelbahn.
Auf der Sommerrodelbahn.

Im Lager.
Im Lager.