Länderjugendlager “Küste” in Rostock - Hohe Düne Vom 6. bis 9. Juni 2014
fand auf dem Marinestützpunkt in Rostock - Hohe Düne das Länderjugendlager
der THW-Jugend Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein statt.
Kurz gesagt: „Länderjugendlager LV Küste“. Wir fuhren versetzt um 15 Uhr, 17 Uhr und 19:30 Uhr in Hamburg ab, erreichten aber aufgrund von zähem Pfingstreiseverkehr auf der Autobahn und Wartezeiten am Meldekopf des Lagers irgendwie gleichzeitig das Lagergelände gegen 21 Uhr. Wir aßen noch schnell zu Abend, bauten die Zelte auf und kurz nach Mitternacht fielen alle in ihre Betten. Am Samstag fand nach dem Frühstück die offizielle Eröffnung des Länderjugendlagers statt, zu der viele Gäste erschienen. Neben Offiziellen des THW, der THW-Jugend und anderer Organisationen auch Vertreter der Bundeswehr sowie aus Wirtschaft und Politik. Unter ihnen der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering. Nach der offiziellen Eröffnung hatten die Teilnehmer die „Qual der Wahl“; es wurde ein breites Freizeitangebot in und um Rostock angeboten. Auf dem Plan standen unter anderem eine Stadtralley, die Lagerolympiade, baden am nahe gelegenen Strand, ein Volleyballturnier, der menschliche „Riesen-Kicker“ sowie Besichtigungen der AIDA und ausgewählter Marineschiffe. Unsere Jugendgruppe hatte sich entscheiden, mit einer kleinen Mannschaft am Riesen-Kicker-Turnier teilzunehmen und belegte unter den 15 Mannschaften immerhin den 1. Platz. Einige Junghelfer erkundeten in kleinen Gruppen Warnemünde oder das Lagergelände, auf dem es auch vieles zu entdecken gab. Am Sonntag fuhr unsere Jugendgruppe nach dem Frühstück mit dem Bus nach Malchow. Hier ging es zunächst in den Affenwald. In einem speziellen, 1,8 Hektar großen, Freigehege für Berberaffen können die Besucher eine Affengroßfamilie live erleben, dem Spiel der Neugeborenen zuschauen und die behütenden Gebärden der Affenmütter beobachten. Wir hatten hier durch direkten Kontakt zu diesem sympatisch-frechen Affenvölkchen interessante und lustige Begegnungen. Im Anschluss ging es auf die Sommerrodelbahn. Auf einer Gesamtlänge von 800 Metern mit vielen Kurven ging es rasant in Einzel- oder Doppelfahrten im Rodel hinunter. Der Schlepplift überwand den Höhenunterschied von 30 Metern, so dass hier niemand so schnell vom Bergsteigen müde wurde. Am späten Nachmittag kehrten wir auf das Lagergelände zurück. Einige gingen noch in der Ostsee baden, bevor wir uns um 18 Uhr zum Abendessen in Richtung Essenszelt aufmachten. Einige Wenige verblieben beim Zelt, da sie sich bereist anderweitig mit Pommes vollstopften und nun keinen Appetit mehr hatten. Nach dem Abendessen kam uns auf dem ca. 900 Meter langen Fußweg vom Essenszelt zu unseren Zelten eine Sturmwolke entgegen. Das besondere an dieser Sturmwolke war, dass es keinen fließenden Übergang von hell zu dunkel gab, sondern eine scharfe Linie, die den hellen, vom dunklen Himmel trennte. Zunächst hofften wir es zu unseren Zelten zu schaffen, bevor es zu Regnen beginnen würde. Was dann folgte, hat keiner der Beteiligten in diesem Ausmaß vorher erlebt. Die Junghelfer trugen den bis dahin hohen Temperaturen geschuldet leichtes Schuhwerk und kurze Kleidung. Es wurde binnen weniger Sekunden sehr kalt, gefolgt von Blitzen und einem heftigen Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h und Starkregen. Der Regen war so dicht, dass man anfangs die eigene Hand am ausgestreckten Arm nicht sehen konnte. Alle suchten irgendwo Schutz. Nach ein paar Minuten
hatte sich die Situation soweit entspannt, dass man zum Zelt laufen konnte.
Einige Zelte wurden vom Sturm mitgerissen und Teile des Geländes überflutet.
Auch unsere Zelte wurden mitsamt Verankerung aus dem Boden gerissen. Unsere
Betten, Taschen und Kleidung standen nun offen im Regen und wurden von der
Jugendgruppe aus Hamburg-Wandsbek eingesammelt und zum großen Teil auf
ihren
MzKW in Sicherheit gebracht. Auch die Nachbarzelte der
THW-Jugend Hamburg-Mitte standen nicht mehr. Andere Zelte wurden über
mehrere hundert Meter, teilweise bis ins Hafenbecken, geweht. Während sich
die Jugendbetreuer darum kümmerten, die Junghelfer einzusammeln und in der
nun als Notunterkunft dienenden Turnhalle unterzubringen, begannen
Helfer mit den Aufräumarbeiten. Zum Glück wurde keiner unserer Junghelfer
ernsthaft verletzt. Jedoch war ihnen kalt uns sie hatten keine trockenen
Sachen mehr zum Anziehen. Das eingesammelte Gepäck auf der Ladefläche des
MzKW aus Wandsbek wurde nun an der Turnhalle entladen und jeder fand seine
Sachen und darunter etwas trockene Kleidung. Am nächsten Morgen wären wir
ohnehin abgereist und für die "angeschlagenen" Junghelfer unserer
Jugendgruppe wäre eine Übernachtung in der Turnhalle nur eine "Verlängerung"
der unangenehmen Situation. Wir beschlossen also, abzureisen. Der
Ortsverband Norderstedt stellte uns einen
MzKW mit Fahrer zur Verfügung, auf den unsere Sitzgarnituren und Zelte,
verladen wurden. Bei der Anreise wurden teilweise Helfer und Material der
Landesjugend Hamburg auf unserem
MLW 1 mittransportiert, so dass dieser am nächsten Tag noch vor Ort
gebraucht wurde. Nach einem sehr tollen Länderjugendlager bei bestem Wetter und einem plötzlichen Statuswechsel von Spaß auf Ernstfall, bedanken wir uns bei der THW-Jugend Hamburg-Wandsbek, die unser Hab und Gut während unserer Abwesenheit in Sicherheit brachte. Außerdem danken wir dem Jugendbetreuer Finn und dem Kraftfahrer Matze aus Norderstedt für die Fahrt mit dem MzKW und dem Ortsbeauftragten Dennis Diederichs, der nicht fragt, wer die Kraftstoffkosten dafür übernimmt. Und Danke an die Helfer der Landesjugendleitung Hamburg für die große Hilfe beim Beladen und beim Transport. Zwei unserer Zelte haben leider einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitten, ein drittes lässt sich wohl noch flicken und nach Austausch einzelner Stangen wieder aufbauen. Das wichtigste, unsere Junghelfer, blieben zumindest körperlich unverletzt und spätestens im nächsten Jahr zelten wir wieder zusammen. |
|