Internationale Begegnung In Tansania
Die Jugendfeuerwehr
Hamburg unternimmt seit Jahren Ausflüge im Rahmen der Städtepartnerschaft
Hamburg - Dar es Salam nach Tansania. In diesem Jahr hatten unsere Junghelfer
Marcel, Rasmus und Janik die Gelegenheit, mit der Jugendfeuerwehr
mitzureisen. Hier ihr Reisetagebuch.
Tag 1, 02.10.2012
Um 7:15 Uhr war Abflug
am Hamburger Airport. Nach einer Reisedauer von 12 Stunden haben wir unser
Ziel in Dar es Salam erreicht. Wir wurden von Leuten aus dem Dogodogo Centre und von der Feuerwehr vom Flughafen abgeholt. Was uns gewundert hat
war, dass die im Löschfahrzeug mit Blaulicht über die Straßen gefahren sind und auch
mit Blaulicht an den roten Ampeln standen. An der Unterkunft angekommen,
waren wir alle positiv überrascht, da wir uns es anders vorgestellt hatten.
Danach haben wir unsere Zimmer bezogen und sind schlafen gegangen.
Tag 2
Nach einem leckeren Frühstück haben wir uns das
Dogodogo Centre angeschaut.
Das Dogodogo Centre ist eine Art Berufsschule in der überwiegend ehemalige
Straßenkinder eine Ausbildung erhalten. Auf dem Gelände haben sie eine Art
Internats-Feuerwehr. Mit dieser haben wir einen ersten gemeinsamen
Löschangriff gemacht. Dort haben wir gemerkt, dass die Tansanier sehr
durcheinander und unorganisiert gearbeitet haben, aber trotz alle dem
alles geklappt hat. Nach der gemeinsamen Übung haben sie uns gezeigt wie sie
essen, da sie mit Fingern essen. Es war ziemlich interessant Reis und
Bohnen in die Hand zu nehmen und zusammen zu matschen.
Am Abend waren wir zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit beim
Deutschen Botschafter in Dar es Salaam eingeladen. Dort gab es sogar
deutsches Essen.
Tag 3
Morgens sind wir wieder zum
Dogodogo Centre gefahren und haben dort mit den
Jugendlichen noch mal einen Löschangriff gemacht und die Fehler vom Vortag
verbessert.
Außerdem haben wir ihnen gezeigt, wie man richtig nach FwDv 3 eine
Saugleitung kuppelt und einbindet. Dies haben wir ein wenig spannend
verpackt, indem wir daraus einen kleinen Wettkampf gemacht haben. Das fanden
wir alle lustig und interessant und haben eine Menge gelacht. Nachdem wir
dort auf ihre Art und Weise zu Mittag gegessen haben sind wir danach zur
Hauptfeuerwehrwache Dar es Salam gefahren. Dort haben wir einen
Einblick von ihren Gerätschaften und der Wache erhalten. Außerdem durften wir
mit dem Teleskopmast fahren und haben die schöne Aussicht genossen. In
Dar es Salam ist der Teleskopmast 54 Meter hoch. Zum Abendessen waren wir
in einem Restaurant und haben dort „Chipsi Mayai“ gegessen. Das sind Pommes
mit Ei. Es hört sich zwar komisch an aber es war sehr lecker.
Tag 4
Als wir ins Dogodogo
Centre gefahren sind wurden wir auf der halber
Strecke von Philipp und einigen Jugendlichen aus dem Centre erwartet. Dort
mussten wir dann aussteigen und sind mit ihnen bis in das Dogodogo Centre
gejoggt und haben dazu gesungen. Kaputt angekommen haben wir dann mit
dem Hebekissen weiter gemacht. Wir haben ihnen einiges Neues beigebracht und
ihnen gezeigt was sie verbessern können. Nach dem Mittag sind wir dann an
den Strand gefahren. Dort haben wir versucht uns im warmen Wasser
abzukühlen, haben Kokosnüsse probiert, Krebse gefangen und die Sonne
genossen. Der Strand an dem wir waren war sehr schön. Am Abend haben wir
nett beisammen gesessen und den Abend genossen.
Tag 5
Ole fängt an zu wecken. Wir fuhren mit dem Bus zu einer Wechselstube um
unsere Euros in Tansania-Schilling zu tauschen. Anschließend fuhren wir weiter zum
Fischmarkt, der sehr gewöhnungsbedürftig roch. Die Fische lagen nicht
gekühlt offen auf Tischen. Die Temperatur betrug ca. 30 °C. Riesige
Menschenmassen drängten sich um die Verkaufstische. Die Fische wurden
teilweise mitten auf den Wegen entschuppt, gereinigt, präsentiert und
vor Ort zum Verzehr frisch zubereitet.
Als wir genug vom Fischmarkt hatten gingen wir mit Josef, dem Chef
unseres Busfahrers, zu der Lutheranischen Kirche von Dar es Salam im alten
deutschen Kolonialviertel. Uns beeindruckte sehr der afrikanische
Gottesdienst, da dort getanzt und gesungen wurde. Wir fanden den
Gottesdienst sehr Emotional.
Wir haben den Glockenturm bestiegen und hatten eine atemberaubende Aussicht
auf den Hafen und Dar es Salam.
Anschließend sind wir zu Fuß zum Kariako, der großen Markthalle von Dar es
Salam, gegangen. Unterwegs haben wir ein Denkmal der Briten zum 1. Weltkrieg
mit einer Statue eines Askari-Kriegers in britischer Uniform gesehen. Ganz
in der Nähe badete jemand mitten auf der Straße in einer Pfütze. Personen
die unangenehm auffallen gelten in Tansania sofort als verrückt. Der weitere
Weg zum Markt war sehr interessant und teilweise auch gefährlich. Denn in
Tansania gilt das recht des Stärkeren, so dass der Schwächere ausweichen
muss.
Wir hatten das Gefühl das wir von allen angeschaut wurden, als wären wir von
einem anderen Planeten.
Der Markt war sehr wuselig, eng und dreckig. Eine Flut von Gerüchen schlug
uns entgegen. Josef hat uns Zuckerrohr gekauft, welches sehr gut geschmeckt
hat und nicht mit deutschem Zuckerohr vergleichbar ist.
Danach sind wir in die Schlachterei und in die Gewürzabteilung gegangen. Die
Gewürze wurden in großen Säcken aufbewahrt und präsentiert. Sehr interessant
war der Duft der vielen verschiedenen Gewürze. Nach der Gewürzabteilung
haben wir noch die Handwerker gesehen und sind anschließend auf einen
Parkplatz gegangen, wo wir auf unseren Bus gewartet haben. Dort haben wir in
der Zwischenzeit unsere leeren Wasserflaschen einer Frau gegeben, da es
Falschenpfand in Tansania nur für Einheimische gibt.
Mit unserem Bus sind wir dann in Richtung Schnitzermarkt gefahren und haben auf
dem Weg in einem Restaurant zu Mittag gegessen.
Auf dem Schnitzermarkt wurden wir von den Verkäufern mit den Worten „Welcome,
you are my friend“ begrüßt und zum Kauf von verschiedenen Holzskulpturen und
anderen Souvenirs gedrängt. Durch geschicktes Handeln konnte man einen
akzeptablen Preis herausschlagen. Wenn man das nicht geschafft hat, wurde
man eiskalt über den Tisch gezogen und der Verkäufer hat mächtig Gewinn mit
uns gemacht.
Nachdem wir unsere Einkäufe erledigt haben sind wir ins Dogodogo Centre
gefahren und haben gegen die Schüler Fußball gespielt. Da die meisten aus
unserer Gruppe nur einmal im Jahr Fußball spielen und die Schüler fast
täglich „trainieren“ hatten wir so gut wie keine Chance zu gewinnen. Dennoch
haben wir ein super Ergebnis von 2:8 für die Schüler des Dogodogo Centre hingelegt. Der
Platz war sehr sandig und aufgewühlt. Die Schüler hatten teilweise nur
Flipflops bzw. gar keine Schuhe an. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto ging
es zurück zu den Sisters unter eine kalte Dusche.
Tag 6
Wir sind von Dar es
Salam mit einer Fähre rüber zum south beach gefahren.
Von dort aus sind wir mit einem Dalla-Dalla Bus zum Kipipeo Strand gefahren
und haben dort gebadet. Auch ein Riff wurde erkundet. Dieser Strand
war deutlich sauberer als der Strand an dem wir vorher waren.
Auf dem Rückweg sind wir mit einem anderen Dalla-Dalla zur Fähre gefahren.
Dort haben wir eine kleine Katze in einer Abflussrinne gefunden und haben
sie mitgenommen und Philipp übergeben, bei dem sie jetzt im Dogodogo Centre
lebt.
Tag 7 (Safari)
Um 5 Uhr klopfte Ole an unsere Tür um uns zum frühen Frühstück zu wecken.
Kurz darauf räumten wir unsere Zimmer und brachten unsere Koffer in den
Computerraum. Um 6 Uhr war dann Abfahrt. Wir erreichten den Mikumi-Nationalpark nach ca. 6 Stunden fahrt. Unterwegs trafen wir Bernhard mit dem
wir dann gemeinsam unser zweites Frühstück gegessen haben. Als wir an
unserem Zeltplatz mitten in der Wildnis ankamen, fingen wir sofort an unser
Lager aufzuschlagen. Dann fuhren das erste Mal auf Safari. Sechs Personen
durften auf dem Dach vom Land Rover mitfahren. Dies war sehr interessant, da
wir schon am ersten Tag zwei Löwen beobachten konnten, was sehr selten
vorkommt.
Tag 8
Heute waren wir den ganzen Tag auf Safari, dort haben wir viele verschiedene
Tierarten, unter anderem einen trinkenden Löwen, beobachten können. Er stand ca. 3 Meter von uns entfernt war.
Das besondere war, dass wir wirkliche Wildtiere real vor uns sehen konnten,
ohne Zäune oder andere Begrenzungen.
Tag 9
Morgens sind wir schon früh zum Uzunga-Nationalpark gefahren. Von dort aus
haben wir einen Berg mit drei Guides bestiegen. Wir sind bis zum höchsten Punkt
des Berges gewandert. Dort war ein riesiger Wasserfall unter dem wir auch
baden konnten. Der Aufstieg nach oben war sehr anstrengend durch die
Luftfeuchtigkeit und der hohen Temperatur.
Das Wasser war sehr kalt aber auch erfrischend.
Tag 10
Morgens vor dem Frühstück haben wir noch eine kurz Safari gemacht, leider
fing es an zu regnen und es wurde sehr kalt.
Danach haben wir das letzte Mal im Freien gegessen und dann auch bald alles
zusammengepackt und sind zu den Sisters zurück gefahren und haben uns dort
wieder eingerichtet.
Marion hat auf dem Weg zurück dem Busfahrer das Schalten und Bremsen
beigebracht.
Tag 11
Der Tag fing früh an. Leider sind wir unnötig früh aufgestanden den der Bus
hatte über eine dreiviertel Stunde Verspätung. Also sind wir auch verspätet
an der City-fire-station angekommen, dort haben wir Paul abgeholt. Auf dem
Weg zur Hafenfeuerwehr haben wir noch Puyo eingesammelt. Sie arbeitet im
Ministerium das für die Feuerwehren verantwortlich ist. Bei der
Hafenfeuerwehr haben wir uns den Fuhrpark angeguckt.
Danach wurde uns eine Präsentation in einem sehr kühlen Raum
vorgestellt.
Anschließend konnten wir uns die Bäuche mit einem zweiten leckeren Frühstück vollschlagen. Nach einem der unzähligen Gruppenfotos, die wir gemacht haben, sind
wir weiter zum Neubau des Ministeriums gefahren. An der Feuerwehrwache neben
dem Rohbau des Ministeriums, wurde uns ein geländefähiges Fahrzeug
vorgeführt. Dann sind wir zur Flughafenfeuerwehr gefahren. Nach einem
Rundgang durch die Wache, gab es das erste richtige Highlight des Tages: Wir
durften mit den neuen, riesigen und voller PS’s steckenden Fahrzeugen
fahren. Nach einer kleinen Einweisung in das Fahrzeug, durften Marion und
Stephan das Fahrzeug selber quer über das Flughafengelände fahren.
Nach dem Besuch der Flughafenfeuerwehr sind wir in das Ministerium für alle
Feuerwehren von Tansania gefahren. Dort haben wir alles von Puyo erklärt
bekommen.
Die Büroräume in denen gearbeitet wird sind sehr eng. Überall stehen große
Sessel, die die eher sehr engen Flure noch mehr verbarrikadieren. Brandschutz
wird selbst im Feuerwehrministerium nicht sehr groß geschrieben. Der
Commissioner, bei uns so etwas wie ein Minister, hat uns am Abend zum
Essen eingeladen. Der Einladung sind wir gerne gefolgt. Zum Essen
gab es ein leckeres Barbecue mit Hähnchen und Spießen.
Tag 12
Heute war ein entspannter Tag, denn Frühstück gab es erst um 8 Uhr.
Wir sind dann zum Dogo-Dogo-Center gefahren. Dort haben wir eine
Fettexplosion vorgeführt. Nach dem kurzen Aufenthalt sind wir dann weiter zu
Bernhard gefahrnen.
Seine Frau hat sehr leckere Zimtschnecken und anderes Gebäck selber
gebacken.
Bernhards Frau hat uns danach ein Projekt vorgestellt bei dem Frauen mit
behinderten Kindern zuhause Handtücher und andere Stickarbeiten
herstellen.
Fast jeder von uns hat etwas gekauft auch wenn es nur ein Topflappen gewesen
ist.
Wir haben uns dann verabschiedet und sind auf großen Wunsch hin noch einmal
zum Schnitzermarkt gefahren, wo wir unsere restlichen Geschenke gekauft
haben.
Tag 13
Der heutige Tag begann um 8 Uhr mit einem ausgiebigen
Frühstück. Unser Bus kam heute mal wieder zu spät. Grund war ein Platten.
Wir fuhren zur Fähre in Dar es Salaam und verpassten sie sogleich, da wir
zwei Karten zu wenig erhielten. Als dann die zweite Fähre kam, waren wir in
wenigen Minuten in Tikampuni. Um zum Strand Kipepeo (Schmetterling) zu
gelangen, gingen wir zu dem Dala-Dala Parkplatz und
suchten eines, welches möglichst günstig war. Als wir in einer Verhandlung mit
einem Dala-Dala Fahrer waren, kam ein anderer Fahrer, der uns einen guten
Preis machte. Die Fahrt war wieder ein neues Abenteuer, da das Dala-Dala in
einem sehr katastrophalen Zustand war. Trotz alledem kamen wir, wie jedes
Mal, heil und gesund am Strand an. Wir suchten uns schöne Plätze im Schatten
und kauften uns einen Ball. Als der Ball ankam spielten wir im Meer. Nach
einiger Zeit verlor der Ball jedoch an Spannung und wir gingen so baden. Um
14:03 und 18 Sekunden bestellten wir das Essen, 16 Bürger. Um die Zeit
totzuschlagen, setzten sich die meisten ins Wasser und ließen sich von der
Strömung hineinziehen und dann von der Welle auf den Strand schlagen zu
lassen. Als dass Essen dann endlich um 15 Uhr fertig war, aßen wir schnell
und gingen dann wieder baden, wobei ein kleines Missgeschick geschah, denn
als einer der Jugendlichen etwas weiter hinausschwamm, wurde dieser von
einer Qualle am Hals erwischt. Um 16 Uhr kam dann das katastrophal
aussehende Dala-Dala zum Strand und fuhr uns zurück zum Anlegeplatz der
Fähre. Die Fähre brachte uns wohlbehütet und sicher zurück. Unser Bus
wartete schon auf uns. Wir fuhren noch ein wenig durch Dar es Salam um
landestypische Früchte (Ananas, Papaya, Mango, Zuckerrohr) zu kaufen.
Anschließend fuhren wir in unsere Unterkunft, wo alle die Dusche stürmten.
Abends begannen einige ihre Sachen zu packen und entschieden welche Sachen
man als Spende hier lassen konnte und welche wieder zurück nach Hause
mitkamen. Es kam dann wie bei jeder Mahlzeit ein Klingelton, was das Zeichen
für das erscheinen im Essenssaal ist. Die Sisters hatten sich für dieses
letzte Abendmahl noch einmal mächtig ins Zeug gelegt. Es gab Kukuk (Huhn),
Reis, Pilao (Reis mit einer Menge Gewürzen), selbst gemachte Pommes, Spinat
und Fleischtopf.
Nach dem Essen kamen wir alle noch einmal in einer netten Runde zusammen, um
den Tag und die zwei Wochen Revue passieren zu lassen.
Tag 14
Nach dem Frühstück ging es ein letztes Mal ins Dogodogo. Dort übten wir
gemeinsam mit der Steckleiter am Baobab. Extra für uns gab es ein
Abschiedsessen – ein richtiges Festmahl: Pilao, Tomatensalat, zwei
Fleischstückchen (Gulaschgröße) und Melone. Einige Dogodogo-Jugendliche
haben den ganzen Vormittag in der Küche mitgeholfen. Dann gab es noch eine
offizielle Verabschiedung, bevor wir für eine letzte Dusche zurück zu den
Sisters fuhren. Wir wurden wieder mit Feuerwehreskorte und teilweise
Blaulicht zum Flughafen gebracht, wo einige Feuerwehrleute und Dogodogo-Leute
uns verabschiedeten. Am liebsten wären wir alle noch geblieben.
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Anreise
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Dar es Salaam
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Janik und Rasmus am Flughafen.
Dar es Salam.
Im
Dogodogo-Centre.
Hebekissen-Ausbildung im
Dogodogo Centre.
Die Notrufzentrale, hier werden alle Notrufe
angenommen. Die meisten Menschen rufen die einzige kostenlose Rufnummer
in Tansania jedoch nur an, um ihr Handy auszuprobieren. Von den 1000
Anrufen am Tag sind nur 2 echte Notrufe.
Zeltplatz im Nationalpark.
Safari.
Safari.
Safari.
Safari, Beobachtungen am Wasserloch.
Safari.
Safari.
Blick vom Berg im Uzunga-Nationalpark.
Gruppenfoto beim Deutschen Botschafter.
Am Strand.
Gruppenfoto am Strand.
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