Havarieübung
Einsatzkräfte der Länder Niedersachsen,
Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg trainierten, auf dem
228 Meter langen Autotransporter „Fidelio“ der Reederei Wallenius, unter der
Leitung des Havariekommandos am 18. September 2010 die Versorgung von Verletzen
nach einem Schiffsunglück.
Das Schiff legte um 6 Uhr in Cuxhaven zu
einer Werfterprobungsfahrt ab. Dies hatte zur Folge, dass sich eine Vielzahl an
Personen an Bord befanden, die mit der Erprobung und mit „Restarbeiten“
beschäftigt waren. Auf der Elbe kam es zu einer Verpuffung, bei der rund 170
Personen verletzt wurden.
Unter zur Hilfenahme von Schminkteams
(realistische Unfalldarstellung) wurden die Verletztendarsteller entsprechend
geschminkt und in Absprache mit der Schiffsführung auf dem Schiff platziert. Mit
entsprechenden Vorgaben durch die Gesellschaft Schiffsicherheit und
Schiffstechnik Ostsee (GSSO), haben sich ebenfalls psychisch betroffene
Personen, mit den entsprechenden Verhaltensmuster wie Hilfsbereitschaft, Panik
o.ä., unter den Verletztendarstellern befunden. Aufgrund der vom Kapitän
abgesetzten Lagemeldung an die VKZ Brunsbüttel, traf diese erste Maßnahmen und
meldete das Ereignis in das Maritime Lagezentrum. Es wurde eine Komplexe
Schadenslage angenommen. Das Havariekommando übernahm die Gesamteinsatzleitung.
Brandbekämpfungs- und
Verletztenversorgungsteams der Feuerwehren Cuxhaven, Brunsbüttel und Hamburg
wurden per Hubschrauber an Bord der „Fidelio“ gebracht um die "Verletzten"
medizinisch zu betreuen. Währenddessen fuhr das Schiff zum Anleger der Firma
Vattenfall in die schleswig-holsteinische Stadt Wedel. Nach dem Anlagen des
Schiffes errichteten Helfer des THW-Ortsverbandes Pinneberg eine "Rampe", mit
der die Verletzten vom Schiff transportiert werden konnten. In der Zwischenzeit
trafen in Wedel etwa 300 Einsatzkräfte der Rettungsdienstkooperation in
Schleswig-Holstein, des Deutschen Roten Kreuzes, der Feuerwehren, der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft, der Johanniter Unfallhilfe, des Malteser
Hilfsdienstes und des Technischen Hilfswerks ein.
Auf dem Kraftwerksgelände wurden die
"Verletzten" an Rettungskräfte übergeben. Teams des Katastrophenschutzes und des
Rettungsdienstes haben die "Verletzten" auf einem mobilen Behandlungsplatz
gemeinsam weiterbehandelt und für den Transport in Krankenhäuser vorbereiten.
Der Ortsverband Hamburg-Nord beteiligte
sich an dem Transport der "Verletzten" vom Schiff zu den Rettungswagen sowie an
der Erstversorgung von Leichtverletzten. Weiterhin errichtete die Fachgruppe
Infrastruktur am mobilen Behandlungsplatz die Wasserver- und Entsorgung.
Die zentrale Frage bei der Großübung
war, ob die Hilfe auf dem Schiff und an Land ausreichend gut koordiniert werden
kann, da jeweils völlig unterschiedliche Zuständigkeiten gelten. Zugleich war es
ein Test, wo Engpässe in der Versorgung entstehen können.
Fazit der Verantwortlichen: Die Übung war als Gesamtpaket ein voller Erfolg.
Auch wenn es an den einen oder anderen Stellen was zu verbessern gibt.
Fotos
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Im Bereitstellungsraum warten die Einsatzkräfte auf ihre Anforderung.
Der Autotransporter „Fidelio“ am Anleger des Kraftwerks Wedel.
Die Fachgruppe Infrastruktur errichtet am mobilen Behandlungsplatz die
Wasserver- und Entsorgung.
Die "Verletzten" werden über eine Rampe vom Schiff transportiert.
Helfer des Ortsverbandes Hamburg-Nord beteiligen sich an dem Transport der
"Verletzten" vom Schiff zu den Rettungswagen. |
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