23-Stunden-Übung des OV
Ahrensburg
Als am 19. und 20. Juni zahlreiche
Fahrzeuge von THW, Feuerwehr und DRK durch Ahrensburg und Umgebung fuhren,
war keinesfalls ein Katastrophenfall eingetreten. Vielmehr war es die
mittlerweile dritte 23-Stunden-Übung der Ahrensburger THW-Jugend. Insgesamt
vierzig Jugendliche von der Jugendfeuerwehr Ahrensfelde und aus den
Jugendgruppen der THW-Ortsverbände Ahrensburg, Bad Oldesloe und Pinneberg
mussten von Samstag, 17:00 Uhr bis Sonntag, 16:00 Uhr diverse Einsätze
abarbeiten. Darunter Highlights wie ein Deichbruch, Verkehrsunfall,
Vermisstensuche im Ketchupwerk und ein Hausbrand.
Als Unterkunft während der Übung diente den 40 Jugendlichen, den 45
erwachsenen Begleitpersonen und 23 Fahrzeugen von THW, Feuerwehr, TEL und
DRK in diesem Jahr aus Platzgründen die Stormarnschule in Ahrensburg.
Auch in diesem Jahr wurden die Jugendlichen vom THW wieder per Los in vier
Bergungsgruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam zudem Unterstützung von
jeweils zwei Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Ahrensfelde. "So arbeiten auch
Jugendliche von verschiedenen Organisationen und Ortsverbänden in einer
Gruppe zusammen“, erklärt Organisator Fabian Oving, Jugendbetreuer beim THW
Ahrensburg. Bei der Übung standen Spaß und Miteinander im Vordergrund.
Am Samstag um 18:00 Uhr schrillte an dem Wochenende das erste Mal die
Alarmglocke. Einsatz für die erste Bergungsgruppe: „Vermisste Personen nach
Explosion auf einen Industriegelände in Ahrensburg.“ Dieser Einsatz führte
die Bergungsgruppe direkt zur Gewürzfabrik der Firma Hela. Schnell war klar,
hier wird Unterstützung gebraucht. Somit folgten auch die ersten Einsätze
für die anderen drei Bergungsgruppen. Außerdem wurde das Deutsche Rote Kreuz
angefordert, welches die geretteten Personen medizinisch versorgen sollte.
Die Vermisstensuche war nur der Auftakt zu einer Reihe von weiteren
spannenden Einsätzen. Gegen 21:00 Uhr ging es für die Bergungsgruppen zur
Unterkunft des THW-Ortsverbandes Ahrensburg. Dort wurden nach einer
Explosion im Keller drei Menschen vermisst. Mit Hilfe der Fachgruppe Ortung
des THW-Ortsverbandes Hamburg-Nord durften die Jugendlichen hier die
elektronische Ortung ausprobieren, mit der man auch die kleinsten Geräusche
im Inneren des Gebäudes lokalisieren konnte. Da alle Türen versperrt waren,
mussten die Vermissten anschließend durch ein Kellerfenster gerettet werden.
Kurz vor 23:00 Uhr schrillten erneut die Alarmglocken: Wasser sprudelte aus
einem Deich, welcher zu brechen drohte. Die beiden ersten Bergungsgruppen am
Einsatzort begannen sofort mit dem Befüllen von Sandsäcken und versuchten
mit diesen das austretende Wasser zu stoppen und forderten die beiden
anderen Bergungsgruppen zur Unterstützung an. Da es im Kreis Stormarn keine
Deiche gibt, wurde in der Kiesgrube der Trittauer Firma Zingelmann mit Hilfe
der Fachgruppe Räumen vom THW Hamburg-Nord kurzerhand einer gebaut. Zudem
durften die Jugendlichen in der Kiesgrube den Hydraulikhammer am Radlader
der Fachgruppe Räumen fernsteuern und versuchen Trümmer zu zerkleinern.
Nach dem anstrengenden Sandsack verlegen in der Kiesgrube hatten sich die
Jugendlichen gegen 01:00 Uhr eine Tomatensuppe als kleinen Mitternachtssnack
verdient, dem eine dreistündige Ruhepause ohne Einsätze folgte.
Am frühen Sonntagmorgen wurden die Jugendlichen um 04:00 Uhr von der
Alarmglocke geweckt. Zwei Bergungsgruppen sollten sich ins Gewerbegebiet in
Bargteheide begeben, wo ein kleines Holzhaus brannte. Jugendfeuerwehr und
THW-Jugend bekämpften den Brand gemeinsam. Nach dem erfolgreichen Löschen
wurde das Haus für die beiden anderen Bergungsgruppen noch einmal
angezündet.
Ab 06:00 Uhr morgens wurden die
Bergungsgruppen in den Beimoorkamp gerufen, wo zwei Fahrzeuge verunfallt und
die Insassen eingeklemmt waren. Mit vereinten Kräften versuchten die
Jugendlichen die Insassen zu befreien, damit diese vom Deutschen Roten Kreuz
medizinisch versorgt werden konnten.
Während dieses Einsatzes gab es für die erwachsenen Helfer einen
Realeinsatz. Die Feuerwehr Ahrensfelde musste zusammen mit Helfern des THW
Ahrensburg eine Ölspur zwischen Ahrensburg und Bargteheide abstreuen.
Es gab zwischendrin auch immer wieder
kleinere Einsätze, wie einen Elefanten aus einem Baum zu retten oder ein im
Wasser treibendes Faß bergen. Um 11:00 Uhr gab es auf dem Sportplatz zum
Abschluß einen kleinen Wettkampf, wo es galt auf Zeit Beleuchtung und eine
Schlauchstrecke aufzubauen, einen Dreibock zu binden und sich im Seilziehen
zu beweisen.
Von 13.30 Uhr bis 15:30 Uhr präsentierten sich die beteiligten
Organisationen und Helfer dann bei einer Infoveranstaltung auf dem Gelände
der Stormarnschule, wo die Jugendlichen von ihren Erlebnissen erzählen
konnten.
Die Jugendlichen waren nach der Übung zwar erschöpft, aber alle stimmten
überein, dass es eine super Übung war und freuen sich schon jetzt auf die
23-Stunden-Übung im nächsten Jahr!
Unterstützung aus dem Ortsverband
Hamburg-Nord erfolgte durch die Fachgruppen
Räumen und
Ortung.
Bericht:
THW Ahrensburg
Fotos
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Vermisstensuche in der Gewürzfabrik.
Mit Hilfe der Fachgruppe Ortung des THW-Ortsverbandes Hamburg-Nord
durften die Jugendlichen hier die elektronische Ortung ausprobieren, mit
der man auch die kleinsten Geräusche im Inneren des Gebäudes
lokalisieren konnte.
Wasser sprudelte aus einem Deich, welcher zu brechen drohte.
Zudem durften die Jugendlichen in der Kiesgrube den Hydraulikhammer am
Radlader der Fachgruppe Räumen fernsteuern und versuchen Trümmer zu
zerkleinern.
Jugendfeuerwehr und THW-Jugend bekämpften den Brand eines kleinen
Holzhauses gemeinsam.
Mit vereinten Kräften versuchten die Jugendlichen die Insassen von zwei
verunfallten Fahrzeugen zu befreien.
Die Fachgruppe Räumen in Aktion. Abschleppen eines defekten Fahrzeugs.
(Foto: Jan Klingemann) |
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