Großübung in Dänemark
Im Rahmen der Großübung
des THW Ortsverbandes Hamburg-Nord trainierten vom 20. bis 22. Juni rund 150
Einsatzkräfte auf dem Übungsplatz des dänischen Katastrophenschutzes in
Tinglev die Ortung und Rettung von verschütteten Personen nach einem
Meteoriteneinschlag. Neben den rund 120 THW-Helferinnen und Helfern aus
Hamburg-Nord und -Wandsbek nahmen auch 30 Helfer weiterer
Ortungs-Fachgruppen aus Bad Segeberg, Stralsund, Neumünster, Kiel und
Gadebusch teil. Das Szenario – ein Meteoriteneinschlag in Süd-Dänemark – sah
integrierte Operationen von verschiedenen Ortungsfachgruppen und
Bergungseinheiten vor. Die Ortungsgruppen hatten die Aufgabe, mit Hunden und
technischem Gerät verschüttete Personen ausfindig zu machen, die im
Anschluss von nachrückenden Bergungseinheiten gerettet werden.
„Meteoriten-Einschlag in Süd-Dänemark!“ – so lautete das Einsatzstichwort
der Jahresübung des THW Ortsverbandes Hamburg-Nord, an der in diesem Jahr
auch weitere Ortungsfachgruppen aus Norddeutschland beteiligt waren. Der
große und für solche Szenarien besonders geeignete Übungsstandort des
dänischen Katastrophenschutzes in Tinglev nahe der deutschen Grenze bot
dabei das Einsatzfeld. Das Übungsfeld, ein Dorf mit zahlreichen, zum Teil
schwer beschädigten Häusern, ermöglichte den Helfern aus Norddeutschland
verschiedene Lagen durchzuspielen. So bot beispielsweise ein unterirdisches
Tunnelsystem, ein eingestürztes Parkhaus und viele weitere zerstörte oder
schwer beschädigte Häuser die Erprobung von Ortungstechniken. Insgesamt neun
Hunde und rund 40 Ortungsfachkräfte der Ortsverbände Hamburg-Nord, Bad
Segeberg, Stralsund, Neumünster, Kiel und Gadebusch fuhren nach dem
Einsatzbefehl zum Übungsdorf und begannen mit der Lokalisierung von
Verschütteten, die auf dem ganzen Gelände unter zum Teil meterhohen Trümmern
lagen. Im Anschluss begannen Bergungseinheiten mit der Rettung der Personen.
Unterstützt wurden sie dabei von einer Fachgruppe Infrastruktur und einer
Fachgruppe Räumen.
Gute Ausbildung und hohes Engagement
„Die einzigartige Anlage in Tinglev vermittelt den Helfern ein sehr
realitätsnahes Gefühl. Diese Übung war eine sehr gute Vorbereitung der
Helfer auf ähnliche Einsätze“, erklärt Dietwald Jager, Übungsleiter und
Leiter (Ortsbeauftragter) des Ortsverbandes Hamburg-Nord die Vorteile des
Übungsdorfes Tinglev. „Normale Übungen sind meist vielfach kleiner und
können die Stimmung eines echten Einsatzes nicht so gut vermitteln“, so
Jager.
Die Übungsleitung zeigte sich vom Verlauf der Großübung zufrieden. „Wir
konnten zeigen, dass wir auch größere Szenarien gut bewältigen können.
Sicherlich gibt es noch Raum für Verbesserungen, vor allem in der
Kommunikation, aber die Professionalität und der gute Ausbildungsstand der
Helfer stimmen uns zuversichtlich“, so Jager. Das gewählte Szenario, ein
Meteoriteneinschlag, lässt dabei Raum für verschiedene Krisenlagen und die
Erprobung unterschiedlichster Geräte und Maschinen. Neben technischem
Ortungsgerät wie Geophonen, einem Bioradar oder Video-Endoskopen kamen auch
schwere Bergungsgeräte wie Radlader zum Einsatz. Daneben trainierten die
Bergungskräfte zahlreiche Rettungsmethoden und –techniken.
Besonders erfreut zeigt sich Jager über die zahlreichen Frauen in der
Helferschaft des THW Hamburg- Nord. Sie stellten bei der Jahresübung rund 20
Prozent der eingesetzten Rettungskräfte des Ortsverbandes. „Wir hatten in
den letzten Jahren einen starken Zuwachs an weibliche Helferinnen. Es gibt
keinen Grund zu glauben, dass das THW nichts für Frauen wäre. Inzwischen
besetzen Frauen bei uns auch Führungspositionen und sind im Verband gut
integriert“, erklärt Jager. Der hohe weibliche Anteil geht auf ein gezieltes
Anwerben von Frauen für das THW zurück, mit dem der OV Hamburg-Nord großen
Erfolg hat und zu einer stetig wachsenden Anzahl an Helfern führt. „Gerade
in Zeiten schwächeren gesellschaftlichen Engagements, dem Wegfall der
Wehrpflicht und größerer Mobilität junger Menschen ist das ein ermutigendes
Zeichen. Wir sind damit einer der stärksten Verbände in ganz Deutschland
geworden“, so Jager. Um den vielen Helferinnen und Helfern genügend
Räumlichkeiten bieten zu können, muss der Ortsverband seine Liegenschaft
ausbauen. Damit soll in der Folge auch genügend Platz für die starke
Jugendgruppe bereitstehen, die ebenfalls in großer Anzahl an der Übung
teilnahm.
Der Tag klang mit dem
gemeinsamen Schauen des Fußball-WM-Spiels Deutschland gegen Ghana aus.
Bericht: Simon Schumann
Fotos der Übung
Fotos nach der Übung
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Auch immer wieder
einsetzender Regen behinderte die Helfer nicht. Hier erkunden THW-Kräfte
einen Hohlraum in einem eingestürzten Parkhaus.
Der Übungsplatz
Tinglev bietet Platz auch für große Übungen. Hier erkunden Helfer ein
eingestürzte Häuser.
Ein bekanntes Bild
aus Erdbebengebieten: Helfer suchen in den Trümmern nach Personen.
Bergungseinheiten
sorgen für eine schnelle und sichere Rettung der Personen.
Gerettet!
Bergungseinheiten können sich mit verschiedensten Geräten Zugang in
Häuser schaffen, um Personen zu retten.
Rund 150
Einsatzkräfte übten auf dem Übungsplatz des dänischen
Katastrophenschutzes in Tinglev die Ortung und Rettung von verschütteten
Personen nach einem Meteoriteneinschlag. |
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