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Technischer Zug - Übung bei der Hamburger Hochbahn
Ein Teil des
Einsatzkonzeptes bei der Hamburger Hochbahn sieht vor, dass es bei
Schadenslagen eine gemeinsame Abarbeitung mit anderen Fachgruppen gibt. Im
letzten Jahr wurde diese Zusammenarbeit mit der B2B aus Wandsbek begonnen.
Für die heutige Übung wurde ein Szenario geplant, bei dem eine Fachgruppe WP
zum Einsatz kommen sollte. Die Lage lautete „Wassereinbruch durch eine
defekte Abdichtung im Tunnel der U4“.
Um 09:00 Uhr traf der
Zugtrupp des 1.TZ an der Einsatzstelle ein, wo Mitarbeiter der Hochbahn
bereits anwesend waren. Nach einer erfolgten Erkundung der Lage wurde
festgestellt, dass der Einsatz der vorhandenen Pumpen des 1. TZ nicht
ausreichen würde und somit wurde die Fachgruppe WP vom OV Hamburg-Eimsbüttel
alarmiert.
Nach Ankunft der beiden
Bergungsgruppen des 1.TZ und der Fachgruppe WP erfolgte eine
Einsatzbesprechung mit Lageerklärung und Einsatzauftrag. Die Aufgabe bestand
darin, dass eingedrungene Wasser aus dem U-Bahn-Tunnel abzupumpen, hierfür
war eine Höhe von 40 Metern über einen Nottreppenraum (Wendeltreppe aus
Beton) zu überwinden.
Die Einsatzabschnitte
wurde aufgeteilt und es erfolgte eine Mischung der drei Gruppen. Diese
Maßnahme war notwendig, da auch in Gleisbereichen gearbeitet werden musste,
die nur von unterwiesenen Kräften des 1.TZ betrete werden durften.
Eine besondere
Herausforderung waren die 40 Meter Höhenunterschied, sowohl für den
eigentlichen Einsatz der Pumpen, aber auch für die Einsatzkräfte, die
sämtliches Material von Hand transportieren mussten. Hier zeigte sich
schnell, dass ein Kräftemanagement mit notwendigen Pausen inkl.
Flüssigkeitsaufnahme unbedingt eingehalten werden mussten.
Nach erfolgtem Aufbau
einer Pumpenstrecke mit zwei Auffangbehältern als „Wasserzwischenlager“ kam
der Moment, an dem die Pumpen eingeschaltet wurden und das Wasser seinen Weg
aus der Tiefe nach oben finden sollte. Gleichzeitig wurden die
„Wasserzwischenlager“ überwacht, da die Belastung der Treppenstufen nicht
über 1,5t ansteigen durfte. In den Tunnelbereichen der Hochbahn gibt es seit
2012 keinen analogen „Tunnelfunk“ mehr, in diesen Bereichen wird im BOS nur
noch digital gefunkt. Aus diesem Grund wurden die Digitalfunkgeräte des THW
Hamburg in diesem Zusammenhang getestet und in die Übung mit eingebaut, um
die Wasserstände abzustimmen.
Nach ein paar
Nachjustierungen an einem Bereich kam das Wasser aus 40m Tiefe an der
Oberfläche an und konnte in die Kanalisation eingeleitet werden. Damit die
Übung auch realistisch durchgeführt werden konnte, hatte die Hochbahn einen
Arbeitszug mit 14.000l Wasser in den Tunnel eingefahren, aus dem das Wasser
gefördert wurde.
Nach einem
zufriedenstellenden Ergebnis wurde die Übung abgeschlossen und der Rückbau
erfolgte noch einmal kräftezehrend durch das Treppenhaus, bis auf ein paar
Teile, die wir mit dem Arbeitszug zur Saarlandstraße fahren konnten.
Bei der
Abschlussbesprechung waren sich alle Einsatzkräfte einig, dass diese Aufgabe
einen sehr hohen Anspruch hatte und viele neue Erfahrungen in der Praxis
gesammelt werden konnten. Besonders positiv ist anzumerken, dass die
unterschiedlichen Gruppen aus verschiedenen OV`s bisher noch nie
zusammengearbeitet hatten, es aber die ganze Übung eine sehr harmonische und
ruhige Abarbeitung gab. So lag es natürlich nah, dass weitere gemeinsame
Übungen stattfinden sollen, wobei sich auch alle einig waren, dass es nicht
unbedingt gleich wieder 40 Meter sein müssen. Um 17:00 Uhr war die Übung mit
der Einsatzbereitschaft im OV beendet.
Wir möchten uns an
dieser Stelle bei Herrn Oswald von der Hochbahn bedanken, der diese Übung
für uns vorbereitet hatte. Und natürlich bei der Fachgruppe WP aus
Eimsbüttel, die sich super in die Übung mit eingebracht hat und auch den
Höhenunterschied „ertragen“ hat, auch wenn der Weg von Gang zu Gang immer
länger erschien.
Bericht: Sven Jeenicke
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