Erkundungsteam nach dem
Zyklon auf Madagaskar
Es war für mich persönlich eine ganz
neue Erfahrung am Samstagabend als das THW anrief mit der Frage, ob ich das
Erkundungsteam Madagascar unterstützen könnte. Es hatte bereits ein
internationales Ersuchen der Regierung in Antananarivo gegeben, noch ehe der
Zyklon BATSIRAI das Land erreicht hatte. Schnell habe ich meine Ausstattung
gepackt und schon am Sonntagmittag ging es los über Amsterdam und Paris in
die Hauptstadt Madagaskars um mit einem fünfköpfigen Team die
Einsatzoptionen für das THW zu beurteilen und einen Überblick über die
Schadenslage in der betroffenen Region zu erstellen.
Sehr schnell kristallisierte sich heraus, dass Trinkwasser mal wieder eines
der wichtigsten Themen vor Ort sein würde und so wurde bereits einen Tag
nach unserer Ankunft das 1. Einsatzteam der SEEWA zusammen gezogen, das
Material vorbereitet und die Überführung nach Antananarivo organisiert.
Aufgrund der Erfahrung als Einsatzlogistiker ist es mir mit der
Unterstützung des lokalen Katastrophenschutz BNGRC und insbesondere der
deutschen Botschaft schnell gelungen, sowohl die Mannschaft wie auch die
Ausstattung vom Flughafen abzuholen und alle Formalien zu regeln. Im Hotel
stand auch für die 16 KameradInnen zunächst einmal die 24-stündige
Quarantäne an.
Ich selber bin dann gemeinsam mit einem dreiköpfigen Team über einen Flug
der UN in die Schadensregion nach Mananjary geflogen. Wir haben sowohl ein
umfangreiches Assessment zu den Beschädigungen an öffentlichen Einrichtungen
(Krankenhaus, Schule, Gefängnis) vorgenommen wie auch mögliche Einsatzorte
für eine mögliche Trinkwasseraufbereitung angeschaut. In einem langen
Gespräch mit dem Regionalgouverneur konnten wir eine Einsatzoption für eines
der europäischen Trinkwasserteams festmachen, zu diesem Zeitpunkt war noch
unklar, ob dies das THW Team übernehmen würde oder das französische Team
nach Mananjary gehen würde.
Zurück in der Hauptstadt Antananarivo habe ich die Ergebnisse präsentiert
und mit verschiedenen Stellen unter anderem dem lokalen
Katastrophenschutzbehörde BNGRC diskutiert. Die Koordination weiterer
Erkundungsteams in den landesweiten Schadensgebieten insbesondere an der
Ostküste sowie die Personal- und Materialverlegung der SEEWA hat mich dann
die letzten 2-3 Tage meines Einsatzes beschäftigt - und dies alles in den
aktuellen Corona Zeiten, mit ständigen PCR-Tests im Team und umfangreichen
Hygienekonzepten bspw. im Hotel, der deutschen Botschaft oder auch bei den
staatlichen und internationalen Partnern. Es waren wieder einmal spannende 8
Tage vor Ort und ich wünsche dem SEEWA-Team bei dem anlaufenden
Trinkwassereinsatz alles Gute, gutes Gelingen und jede Menge sauberes
Trinkwasser. Bleibt alle gesund und kommt gut wieder nach Hause!.
Bericht: Nicolas Fuchsius
Fotos
Zyklone verwüsten Madagaskar: THW entsendet Vorausteam
Sauberes Wasser für Madagaskar: THW entsendet SEEWA
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