Druckluftbremsanlage
Lkw und Omnibusse haben eine pneumatische Bremse. Bei reinen Druckluftbremsen, wie sie bei Fahrzeugen ab etwa 7,5t Gesamtgewicht Verwendung finden, werden die Radbremsen durch Druckluft und nicht durch Bremsflüssigkeit wie beim Pkw zugespannt. Damit ist die erzielte Bremskraft nicht mehr direkt von der am Bremspedal vom Fuß des Fahrers aufgebrachten Kraft abhängig; der Fahrer steuert diese nur über den Pedalweg. Als Zuspannelemente kommen meist Membranzylinder zum Einsatz. Bei neueren Fahrzeugen erfolgt die Regelung der Zylinderdrücke elektronisch durch ein sogenanntes EBS (Elektronisches Bremssystem), welches alle modernen Funktionen der aktiven Sicherheit beinhaltet, wie z.B. ABS (Antblockiersystem), ASR (Antriebbsschlupfregelung) und teilweise auch ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm). Das Nutzfahrzeug war bei diesen -brake by wire- Systemen wegbereitend, lange vor dem PKW. Darüberhinaus regelt das ALB-Ventil den Bremsdruck abhängig von der Last, dies wird zum Beispiel über ein Gestänge gesteuert.
LKW bis etwa 7,5t Gesamtgewicht verfügen häufig über gemischte Systeme (Flüssigkeitsbremse mit Betätigung durch Druckluft).
Die Federspeicherbremse besteht aus einer unter mechanischer Spannung stehender Feder und einem Pneumatikzylinder. Die Feder und der Zylinder wirken gegeneinander. Wenn die Bremse gelöst ist, befindet sich im Zylinder Druckluft, die die Feder gestaucht hält. Wird der Druck abgelassen überwiegt die Rückstellkraft der Feder; die Bremse wird angelegt. Somit funktioniert diese Art von Bremse auch bei einem Leck in der Druckluftanlage und dient so als Notbremse. Weiterhin wird sie als Feststellbremse angewandt.
Die Federspeicherbremse ist in vielen Kraftfahrzeugen (außer PKW) vorgeschrieben.
Vor allem wird sie in LKWs eingesetzt und kann durch dosiertes Entlüften auch als Hilfsbremse benutzt werden. Außerdem kommt sie bei Schienenfahrzeugen zum Einsatz. Die Abkürzung lautet dort häufig FspBr oder FspB.
LKW-Anhänger sind mit Druckluftbremsen ausgestattet, die im Prinzip genau so funktionieren wie am LKW. Die notwendige Druckluft wird über Verbindungsschläuche vom Zugfahrzeug bezogen. Zwei Schlauchverbindungen sind notwendig: eine rot markierte Versorgungsleitung, die zur dauernden Luftversorgung des Anhängers dient, und eine gelb markierte die Bremsleitung, welche für die Steuerung des Bremsvorganges am Anhänger sorgt. Bei neueren Hängern, welche mit EBS ausgerüstet sind, gibt es als Ergänzung zur pneumatischen Steuerleitung eine elektronische Steuerleitung.